Die Gedenkstätte befindet sich im Hinrichtungsraum, in dem während der NS-Zeit etwa 1.200 Frauen und Männer mit der Guillotine enthauptet wurden. Nach dem »Anschluss« Österreichs an NS-Deutschland im März 1938 veranlassten die Nationalsozialisten die Umwandlung eines ehemaligen Lagerraums in eine Hinrichtungsstätte und stellten ein Fallbeil auf. Im Vorraum trat an Hinrichtungstagen eine Gerichtskommission zusammen und verlas den Verurteilten die Todesurteile, die von unterschiedlichen Gerichten verhängt worden waren. Der Fall des schweren Stahlbeils erschütterte das Gerichtsgebäude und war auch im benachbarten Gefangenenhaus hörbar. Überliefert sind dazu die Worte: »Man kann sie direkt sterben hören.«
Der ehemalige Hinrichtungsraum wurde 1967 als Gedenkraum gestaltet. Hier finden regel-mäßig Gedenkveranstaltungen statt. Seit 2024 thematisiert eine Dauerausstellung im Vorraum den Widerstand, die NS-Unrechts-justiz und die (mangelhafte) Aufarbeitung der Nachkriegszeit. Eine Zeitleiste nennt die Namen aller in diesem Raum Hingerichteten.