Eine Ausstellung im Haus der Geschichte Österreich
Wie kann ein Fotoalbum aus den 1950er Jahren inszeniert werden?
Zur Ausstellungsgestaltung
Ausgehend von der Grundidee, ein privates Fotoalbum auf einem großen, langen Tisch zu präsentieren, entwickelten wir ein klares, modulares System, das strukturell und thematisch Joyce Ewens’ und Eric Hopes Reisen durch Österreich in der Mitte des vorigen Jahrhunderts darstellt. Die vertikalen Paneele sind in einem intensiven Gelbgrün gehalten. Diese Farbe kann als Verweis auf Klischees von der lebendigen Natur Österreichs gesehen werden. Durch die zeitgemäße Farbwahl werden die Betrachter*innen jedoch in die Gegenwart versetzt. Es entsteht ein spannender Kontrast zur historischen Thematik. Die Entscheidung, in der Ausstellung eine fragile Struktur aus Aluminium zu verwenden, reflektiert einerseits die Kunst der Improvisation und andererseits die Verwendung von industriell vorgefertigten Elementen, die für den Wiederaufbau in der Nachkriegszeit wesentlich waren. Als Gestalter betrachten wir diese Konstruktionsweise als Symbol für die Flexibilität und Offenheit der österreichischen Gesellschaft, die sich in dieser Zeit neu definieren musste. Unser Ziel war es, eine Ausstellung zu entwerfen, die nicht nur die Vergangenheit zeigt, sondern auch dazu einlädt, darüber nachzudenken, wie die Vergangenheit die Gegenwart beeinflusst und welche Rolle der Tourismus für Momente nationaler Identifikation spielen kann.
Fotos: Lorenz Paulus hdgoe